Auslastung

Schwach ausgelastete Monster-Windräder

Als Pdf öffnen

Für die geringe Windenergieernte im windschwachen Alpenland Schweiz ist der Preis viel zu hoch.

Es heist, man solle Äpfel nicht mit Birnen vergleichen. Von den Äpfeln weiss ich dass sie das ganze Jahr über erhältlich sind, obwohl sie nur von Juli bis Oktober geerntet werden. Gewisse Sorten werden in grossen Lagerhallen eingelagert, andere kommen als Apfelmus oder Apfelsaft auf den Tisch. Und wenn die einheimischen Äpfel fehlen wird in Mengen aus dem Ausland importiert.

Aus langer Lebenserfahrung kann ich berichten, dass ähnliches über die erneuerbaren Energieen zur Stromerzeugung gesagt werden kann. Es regnet nicht immer, die Sonne scheint nur tagsüber, oft weht ein laues Lüftchen und zwischendurch windet es sogar. Nur der Regen wird als Wasser im Boden gespeichert, wird von der Landschaft als grossen Trichter aufgefangen, als Bäche in Stauseen geleitet und in Flüssen zu nutzbaren Energiemengen konzentriert. Solche natürlichen Speicher und Konzentratoren fehlen für Sonne und Wind. An wenigen Orten können die Berge den Wind kanalisieren.

Mit dem massiven Zubau von Solaranlagen wird eine Überproduktion an langen sonnigen Sommertagen erzeugt. Statt der Wärmepumpe läuft höchstens die Klimaanlage, Licht braucht es viel weniger und sowieso sind viele in die Ferien ins Ausland verreist. Die Elektrizitätswerke drosseln die Solaranlagen. Es ist wie bei den Äpfeln. Bei einer guten Ernte bleibt der Überschuss einfach am Baum hängen. Für den Hausgebrauch kann ein Teil des Überschussstromes für den Bedarf in der Nacht in teuren Batterien gespeichert werden. Wie jeder Autofahrer weiss geben auch Batterien nach 7 bis 12 Jahren den Geist auf und müssen ersetzt werden. Für Grossverbraucher wie ÖV, Industrie, Rechenzentren sind Batterien keine Alternative. Zur sicheren Notstromversorgung werden Dieselgeneratoren eingesetzt.

Für Regenperioden ist ein zuverlässiges Backup-Kraftwerk nötig. Wegen unzuverlässigem Bedarf ist ein Investor erst interessiert ein Gaskraftwerk (z.B. Birrfeld) zu erstellen wenn entsprechende Entschädigungen (Subventionen) gesprochen werden.

Der Blick auf die Errichtung von stark subventionierten Monster-Windrädern zeigt in die gleiche Richtung.
Auf dem Batzberg zwischen Wald und Rüti steht der Messmast mit 120m. Jedes der 3 geplanten Monster-Windräder ist aber 220m hoch und die Nabenhöhe beträgt 140m. Die Prognose für die zu erntende Flatterenergie beträgt 8 GWh/Jahr. Die Messwerte von 120m werden hochgerechnet für den zu erwartenden Ertrag der viel höheren Turbinen. Es darf angenommen werden dass genügend Spielraum besteht um mindestens die Prognose zu erreichen oder eher noch besser zu sein.

Nimmt man den europäischen Windatlas zur Hand und vergleicht mit der Ertragskurve der gerechneten Windräder wird klar, dass solche Monster erstellt werden müssen. Im
windschwachen Alpenland Schweiz werden die Windturbinen im untersten Ertragsbereich betrieben. Um einen Beitrag an die Stromversorgung zu leisten braucht es schweizweit tausende von diesen Giganten. Und wenn dann eine Wetterfront mit Windgeschwindigkeiten um 40 km/h über die Schweiz zieht wollen alle Turbinen gleichzeitig Energie ans Stromnetz abgeben. Zuviel für das Netz und darum müssen mehrere Turbinen weggeschaltet werden. (Dispatchen) Die vom Netzbetreiber nicht abgenommene Energie wird dem Windparkbetreiber jedoch vergütet, weil mit den Einnahmen gerechnet wurde. Diese Kosten für den “Phantomstrom” belaufen sich in Deutschland auf über 500 Millionen Euro pro Jahr. Googeln nach Redispatch- oder Phantomstrom-Zahlungen. Nach wenigen Stunden ist der Flatter-Windspuk vorbei und andere, zuverlässige Kraftwerke müssen wieder übernehmen.

Der Preis für den geringen Stromertrag ist ein massiver Eingriff in die wichtigen (Nah-) Erholungsgebiete in unserer dichtbesiedelten Schweiz. Im Betrieb ist die Belästigung der Anwohner durch Lärm und Irritation beim Drehen der Rotoren nicht zu unterschätzen. Dazu kommt die Verschandelung der Landschaft, die Gefahr für Vögel, Fledermäuse und Insekten sowie der Kunststoffabrieb an den Rotorblättern.

 

Windenergie-Ernte in Europa

Es gilt die Bauernregel:
Je geringer die Ernte ist, desto höher muss der Subventionsbeitrag sein!